Weshalb Klimaschutz?
Das Klima ist essentiell für die Entfaltung der Natur und das Leben der Menschen und hat zu allen Zeiten das gesellschaftliche und wirtschaftliche Verhalten der Menschen beeinflusst. Das Klimasystem der Erde ist ein hochkomplexes Gebilde, in dem bereits kleine Veränderungen Auswirkungen auf das Gesamtsystem haben. In der heutigen Zeit befindet sich das Klima im Wandel. Der Grund hierfür sind Treibhausgase, insbesondere Kohlenstoffdioxid (CO2), aber auch andere Gase wie Methan, Lachgas oder die fluorierten Gase HFKW, FKW und SF6.
CO2 wird vor allem durch die Verbrennung fossiler Energieträger zur Stromerzeugung, in der Industrie oder im Verkehr freigesetzt. Die globale Mitteltemperatur erwärmte sich seit Beginn des letzten Jahrhunderts um mehr als 0,8 Grad Celsius. Die Durchschnittstemperatur der letzten drei Jahrzehnte war jeweils immer höher als die aller anderen Jahrzehnte seit Beginn der Aufzeichnungen 1850. Der Meeresspiegel ist in diesem Zeitraum um etwa 19 cm angestiegen. Weltweit treten immer häufiger Wetterextreme auf. Das Jahr 2018 stellt in den Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) neue Rekorde auf. Es war nicht nur das wärmste, sondern auch das niederschlagsärmste. Acht der neun wärmsten Jahre seit 1881 fielen laut DWD ins 21. Jahrhundert.
Die Folgen des Klimawandels sind schon heute in den Ökosystemen aller Kontinente und der Ozeane, aber auch in Gesellschaft und Wirtschaft zu beobachten. Der Klimawandel zeigt bereits negative Folgen für Gesellschaften, etwa für die Nahrungsmittelerzeugung. Schon jetzt sind einzigartige Ökosysteme wie Korallenriffe gefährdet. Verstärkt sich der Klimawandel in den kommenden Jahrzehnten weiter, nimmt Hitzestress zu, Extremereignisse werden voraussichtlich häufiger und führen zu stärkeren negativen Folgen für Gesellschaften und Ökosysteme.
Es ist wissenschaftlich gesichert und gut belegt, dass der Mensch Hauptverursacher der bereits laufenden globalen Erwärmung ist. Diesem Konsens stimmen Wissenschaftsakademien aus 80 Ländern zu, außerdem viele weitere wissenschaftliche Organisationen und – laut mehrerer Studien – rund 97 % der Klimawissenschaftler.
Der Klimawandel kann nicht rückgängig gemacht werden. Allein die Menge der bereits ausgestoßenen Treibhausgase sorgt für eine weitere Erwärmung des globalen Klimas. Es ist jedoch noch möglich, den Klimawandel zu verlangsamen und damit seine Auswirkungen für Menschen und Umwelt in Schranken zu halten.
Vor diesem Hintergrund hat Deutschland ehrgeizige Klimaschutzziele bis 2050 und Zwischenziele für die Jahre 2020 und 2030 beschlossen. Das Zwischenziel für 2020 von 40 % weniger CO2 – Emissionen gegenüber dem Wert von 1990 wird jedoch klar verfehlt werden. Außerdem hat Deutschland auf EU-Ebene Emissionsgrenzwerte ab 2020 vereinbart, die wahrscheinlich ebenfalls nicht eingehalten werden. Die Regierung plant schon jetzt mit Kosten für den dann erforderlichen Ankauf von Emissionszertifikaten von anderen Staaten in Höhe von 300 Mio. € bis 2022. Für den Zeitraum bis 2030 wird das Kostenrisiko in einer Größenordnung von 30 bis 60 Mrd. € beziffert. Es sind also nicht nur moralische Aspekte, die für die Einhaltung der von Deutschland eingegangenen Klimaverpflichtungen sprechen. Auch aus ökonomischer Sicht muss die hierzu erforderliche Energiewende gelingen.
Eine besonders wichtige Rolle im Rahmen der Energiewende spielen Städte und Gemeinden, da sie als lokale Einheiten für die Umsetzung von Projekten verantwortlich sind. Die Energiewende bedeutet einen Wechsel weg von zentraler hin zu dezentraler Erzeugung. Daher sind Akteure aus kommunalen Institutionen wie Kommunalverwaltungen und Stadtwerken entscheidend für das Gelingen der Energiewende. Die Gemeinde Oberwolfach hat sich mit einer Vielzahl von Maßnahmen früher als die meisten anderen Kommunen dieser Verantwortung gestellt. Mit der schrittweisen Umsetzung des 2015 beschlossenen Klimaschutzkonzeptes wird der eingeschlagene Weg konsequent fortgesetzt.